Unternehmen befinden sich in einem ständigen Zyklus von Wachsen, Anpassungen und möglicherweise auch Scheitern. Laut dem Deloitte Center for the Edge hat sich die Zeit, in der Unternehmen im S&P 500 (Standard & Poor’s) vertreten sind, von 61 auf nur 18 Jahre verkürzt.
Geoffrey West zeigt in seinem Buch “Scale”, dass Unternehmen wie lebende Organismen funktionieren. Auch Firmen unterliegen Lebenszyklen und müssen sich den Herausforderungen eines volatilen Geschäftsumfelds stellen.
Seine Erkenntnisse werden durch die Tatsache untermauert, dass von den 28’853 Unternehmen, die 1950 am US-Aktienmarkt gehandelt wurden, 78 Prozent im Jahr 2009 nicht mehr existierten.
Die Lebenszyklen von Unternehmen
Junge Unternehmen: Neue Ideen und Enthusiasmus
Junge Unternehmen sprühen in ihrer Anfangsphase vor Ideenreichtum und Enthusiasmus. Sie sind bereit, Risiken einzugehen und innovative Lösungen anzubieten. Dieser Enthusiasmus treibt ihr Wachstum voran und ermöglicht es ihnen, sich auf dem Markt zu behaupten.
Reife Unternehmen: Eingrenzung des Produktspektrums und Spezialisierung
Im Laufe der Zeit neigen Unternehmen dazu, ihre Produktpalette einzuschränken und sich auf bewährte Bereiche zu konzentrieren. Reife Unternehmen entwickeln Spezialisierungen, um sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren und ihre Marktposition zu festigen.
Marktkräfte und Bevorzugung bewährter Produkte
Der Markt zieht häufig etablierte Produkte neuen, risikoreicheren Alternativen vor. Unternehmen mit bewährten Produkten haben einen Wettbewerbsvorteil und können auf treue Kunden zählen. Dieser Vorteil fördert ihr Wachstum und ihre Stabilität.
Eindimensionalität und Verlust von Vielfalt
Mit der Zeit werden Unternehmen eindimensionaler und verlieren an Vielfalt. Spezialisierung und Konzentration auf bewährte Produkte verringern ihre Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Dies kann ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Veränderungen und Schocks beeinträchtigen. Die Umstrukturierung und Neuerfindung eines etablierten Unternehmens sind mit hohen Kosten verbunden. Die Einführung neuer Prozesse, Technologien oder Geschäftsmodelle erfordert Investitionen in Ressourcen, Ausbildung und Infrastruktur. Diese Kosten können ein Hindernis für die Anpassungsfähigkeit von Unternehmen darstellen.
Der Schockfaktor: Übernahme oder Konkurs
Tritt ein hinreichend grosser und unvorhergesehener Schock wie eine Finanzkrise oder ein technologischer Umbruch ein, sind Unternehmen von Übernahme oder Konkurs bedroht. Solche Schocks können die Existenz von Unternehmen bedrohen und letztlich zu ihrem Verschwinden führen. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass Unternehmen auf diese möglichen Schocks vorbereitet sind und über eine hohe organisatorische Resilienz verfügen.
Homöostase und Störanfälligkeit
Mit der Zeit werden Unternehmen eindimensionaler. Hier kommt der Begriff Homöostase zum Zuge. Homöostase beschreibt das Streben nach Stabilität und Gleichgewicht. Sie ist sowohl für Menschen als auch für Unternehmen charakteristisch. Beide werden jedoch mit zunehmendem Alter anfälliger für Störungen.
Beim Menschen führt die allmähliche Anhäufung von nicht reparierten Schäden zum Verlust der Widerstandskraft. Ähnlich verhält es sich bei Unternehmen, die durch Vernachlässigung von Innovation und Anpassungsfähigkeit ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Störungen verringern.
Die Rolle organisatorischer Resilienz in Unternehmen
Der Schlüssel zum Erfolg in einer volatilen Geschäftswelt ist die organisatorische Resilienz. Sie ist die Fähigkeit eines Unternehmens, sich anzupassen, zu erholen und gestärkt aus Krisen hervorzugehen. Eine resiliente Organisation ist in der Lage, Schocks zu absorbieren und mit Veränderungen umzugehen.
Laden Sie den Guide «Brilliance in resilience – A guide for European companies to survive and thrive in a sea of crises | Eraneos – Switzerland» (nur auf Englisch) herunter. Erfahren Sie, wie Sie die Krisenanfälligkeit Ihres Unternehmens verringern und seine Überlebensfähigkeit in einer sich ständig wandelnden Geschäftswelt sichern können.
